1. November 2017, 5:53 Uhr
Erster November: heute beginnt er, dieser wohl trübste aller Monate. Im Dezember bringen der Advent und die Weihnachtsmärkte Licht und Gemütlichkeit. Im Oktober gibt es in der Regel noch den ein oder anderen Sonnentag. Und das leuchtende Farbenspiel der Laubbäume hat seinen ganz eigenen Zauber.
Aber der November? Kalt, dunkel, nass, ungemütlich. Ich kenne nicht wenige, die vor dieser Zeit in den Süden fliehen.
Die Kirche startet mit zwei besonderen Festen in diesen trüben Monat:
Allerheiligen am 1. und Allerseelen am 2. November. Manchmal werden diese beiden Tage auch als „Fest der heiligen Seelen“ (Karl Rahner) bezeichnet, sozusagen als Kombination von „Aller-Heiligen“ und „Aller-Seelen“.
Mir hat dieser inoffizielle Titel immer gut gefallen: „Fest der heiligen Seelen“:
Denn es geht an diesen Tagen um Menschen, von denen keine Legende erzählt und kein Heldenbuch berichtet. Für die kein Denkmal gebaut wird und nach denen keine Straße benannt ist.
An Allerheiligen und Allerseelen wird an die vielen Menschen erinnert, die in ihrem Leben im Stillen Gutes getan haben. Die geliebt, geglaubt und sich für andere eingesetzt haben. Die da waren, wenn andere sie gebraucht haben. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes um die Seelen aller Menschen, die vor mir gelebt haben und gestorben sind. Und wer weiß schon, ob sie nicht auf ihre ganz besondere Art auch Heilige waren?
Auch in meiner Familie bringen wir in diesen Tagen Kerzen auf die Gräber unserer Verstorbenen. Die brennenden Lichter sind ein Zeichen, dass wir sie nicht vergessen haben. Dass es eine Verbundenheit gibt zwischen uns Lebenden und den Toten. Dazu wird ein kurzes Gebet gesprochen. Es heißt: „Herr, gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen.“ Ich spüre in diesem Moment immer ganz deutlich: auch mein eigenes Leben ist endlich.
Die beiden stillen Feste Allerheiligen und Allerseelen erinnern gerade zu Beginn dieses trüben Monats November daran, dass es so etwas gibt wie ein „ewiges Licht“.
In der katholischen Kirche ist das „ewige Licht“ ein Zeichen für die Gegenwart Gottes, für seine ewige und unendliche Liebe. Nicht nur in den Kirchen und Kapellen, sondern an jedem noch so dunklen Ort. Auch auf den Gräbern der Verstorbenen.
Autorin: Dr. Martina Höhns, Theologin
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