8. Juli 2015, 21:05 Uhr
Das Meer ist so etwas wie die Haut unseres Planeten – schließlich bedeckt es über 70 Prozent der Erdoberfläche. Mare Radio widmet sich in der heutigen Ausgabe den vielfältigen und mitunter überraschenden Affinitäten von Haut und Wasser.
Meer und Haut sich näher als man denkt: Menschen nutzen für ihre Haut nicht nur die heilende Kraft des Meerwassers – sie verzieren sie auch gerne mit maritimen Tattoos.
Noch kreativer sind die Fische: Manche lassen auf ihrer Haut Farben und Muster wie auf einer Leinwand entstehen, um so miteinander zu kommunizieren. Mare Radio tastet sich dieses Mal vor und entdeckt die Schuppen und Panzer der Meeresbewohner, außerdem den Look von hautengen Tauchanzügen, die Hautprobleme mancher Schiffe und die Schönheit einer Halskette aus schillerndem Fischleder.
Moderation: Katrin Krämer
Redaktion: Kerstin Burlage, Katrin Krämer
Musik:; Harald Mönkedieck
Dem Gewinner des Mare-Rätsels winken attraktive Preise: ein Jahresabo des Mare-Heftes und Bücher aus dem Mare-Buchverlag. In der laufenden Sommersaison gibt es aber diesmal noch als Zugabe ein attraktives Mare-Badetuch.
Das Tattoo aus Herz, Kreuz und Anker ist ein Tätowierungsklassiker von alten Seefahrern. Wie nennt man dieses Tattoo aus drei Symbolen?
Lösung bitte an folgende E-Mail-Adresse:
mare-radio@radiobremen.de
Unsere Rätselfrage im Juni 2015 lautete: Welche Länder haben das Sternbild "Kreuz des Süden" in ihrer Flagge? Die richtige Antwort war: Australien, Brasilien, Neuseeland, Papua Neuguinea und Samoa.
Die aktuelle Ausstellung "Tattoo" im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe (13.02.-06.09. 2015) lotet erstmals das breite Spektrum dieser alten und noch immer sehr lebendigen Kulturtechnik im Fokus von Kunst und Design aus, stellt internationale Positionen vor und greift aktuelle Diskussionen auf. Sie beleuchtet die Ambivalenz des Tattoos zwischen Auszeichnung, sozialer Zuordnung, Identitätsmerkmal und Stigmatisierung in verschiedenen Kulturen, sozialen Schichten und Epochen.
Ein Schwerpunkt liegt auf der wechselseitigen Beeinflussung von Kunst, traditioneller Tätowierpraxis und visueller Gestaltung. "Tattoo" zeigt über 250 Arbeiten aus dem späten 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart: Darunter Fotografien, Farbholzschnitte, Gemälde und Skulpturen, Videoarbeiten und Audioinstallationen sowie Vorlageschablonen und historische Hautpräparate.
Tattoo – Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
Beim Verzehr ist die Fischhaut eher störend und wird meist entfernt. Dabei ist sie eigentlich ein "Wunderwerk" der Natur und verdiente weit mehr Beachtung. Achim Meyer, Zoologe am Leibniz-Zentrum für marine Tropenökologie in Bremen, kennt sich bestens aus mit ihren vielfältigen Funktionen und geradezu phantastischen Fähigkeiten.
Fischhaust ist ein "Wunderwerk" der Natur.
Denn die Haut schützt die Meerestiere nicht nur vor vielerlei Gefahren unter Wasser, sondern sie können sie auch als regelrechtes Sinnesorgan nützen und nach Bedarf auch ihre Farbe verändern.
Ramona Stelzer ist eine außergewöhnliche Kunsthandwerkerin. Denn die Goldschmiedin aus Wismar fertigt mit großer Leidenschaft Schmuck aus Fischleder. Von der Halskette über den Ring bis zur Handytasche – bei allen Stücken ihrer Collection verwendet sie Häute von Meerestieren.
Katrin Krämer hat Ramona Stelzer in ihrer Werkstatt in Wismar besucht und ist dort eingetaucht in die faszinierende Welt des maritimen Schmuck-Designs.
Dirk Steffens auf Tauchgang
Wenn wir mit "Haut und Haaren" ins Wasser steigen, um uns darin zu bewegen, nennt man diesen Vorgang normalerweise "Baden". Dass dabei der menschlichen Haut in besonderem Maße gefordert wird, ist uns in der Regel nicht bewusst. Aber sie ist der wichtigste Schutz gegen vielerlei Gefahren, die uns im Meer drohen können.
Aber dass sie beileibe nicht in jedem Fall Schlimmes – oder gar das Schlimmste – verhindern kann, davon weiß Mare-Kolumnist Dirk Steffens, selbst wohlerfahren im Tiefseetauchen, ein Lied zu singen.
Wer wagt es, Rittersmann oder Knapp, zu tauchen in diesen Schlund? Bevor man diese Frage beherzt mit "ich!" beantwortet, sollte man seine Ausrüstung kritisch überprüfen.
Ohne einen hochwertigen, gut sitzenden Taucheranzug, im Idealfall maßgeschneidert, sollte sich kein Rittersmann oder Knapp in so ein Abenteuer begeben.
Unsere vollkommen tauch-unerfahrene Rittersfrau Stefanie Pesch machte sich auf den Weg nach Buchholz in der Nordheide zu den Barakuda-Werken, einem Familienunternehmen, das seit 1949 Tauchanzüge herstellt und heute weltweit verkauft. Und hier machte sie ihre ganz persönlichen Erfahrungen mit den Häuten aus Neopren.
Antonia B. Kesel, Professorin an der Hochschule Bremen und dort Leiterin des Bionik-Innovations-Centrums (B-I-C), das sie vor zehn Jahren auch gegründet hat. Die Bionik beschäftigt sich wissenschaftlich mit der Übertragbarkeit natürlicher Phänomene und Prozesse auf ihre Verwendbarkeit in der Technik.
Ein Arbeitsgebiet von Antonia B. Kesel ist die Erforschung umweltverträglicher Alternativen zur Verwendung gifthaltiger Lacke, die Schiffe vor Algenbefall bewahren sollen. Katrin Krämer hat sich mit ihr über dieses Projekt und den Stand der Forschung unterhalten.
Bionik-Innovations-Centrum Bremen (B-I-C)
Früher erkannte man den echten Seemann auf den ersten Blick – nämlich an seinen Tätowierungen, die ihn als weitgereisten Exoten auswiesen.
Das ist heutzutage nicht mehr der Fall, wo alle Welt selbst die ausgefallensten Tattoos zur Schau trägt. Dennoch gibt es sie noch – die "original" tätowierten Fahrensmänner der alten Schule.
Jens Schellhass wollte es genauer wissen und hat einen von ihnen in Hamburg besucht. Im Gespräch hat er ihm eine kleine Tour durch die schillernde Welt der Tätowierungskunst unternommen.
Sie sind mittlerweile in vielen Hautpflegeprodukten zu finden: Peeling-Perlen. Das sind kleine Mikro-Plastik-Kugeln in Duschgels, Pflegecremes und Badeschaum. Sie sorgen für eine glatte, weiche Haut, die dem verbreiteten Schönheitsideal entspricht.
Dass Peeling-Perlen aber auch ganz andere Wirkungen haben, darüber informiert der "Bund für Umwelt und Naturschutz regelmäßig auf seiner Online-Plattform "Mikroplastik – Unsichtbare Gefahr". Duschgelplastik lande, so steht es da, im Meer und sorgt für kranke Meeresorganismen und Gift im Essen. Über Herkunft, Verbleib und Wirkungen der kleinen Kugeln hat Florian Bänsch nachgeforscht. Dafür hat er einen ausgewiesenen Experten kontaktiert: Bernd Schneider, zuständig für Abwasserfragen beim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr in Bremen.
Captain Cook alias Hans Helge Ott präsentiert die schönsten Rezepte aus seiner kulinarischen Seekiste.
Diesmal verrät uns unser Smutje die ideale Art des Umgangs mit der Haut des Fisches beim Braten.
Über Mare Radio
In Mare Radio wird das kulturbildende Wesen des Meeres zum Programm, das mit Seelust und Entdeckerfreude die Kategorien von Wissenschaft, Literatur, Politik, Kunst und Musik durchkreuzt, immer auf Seeseite.
Sendezeit:
Jeden 1. Sonntag im Monat,
11:05 – 13 Uhr
Wiederholungen:
Am darauffolgenden Mittwoch,
21:05 – 22 Uhr (Kurzfassung)
Am darauffolgenden Samstag,
16:05 – 18 Uhr
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Das Nordwestradio heißt jetzt Bremen Zwei
Seit dem 12.08.2017 heißt das Nordwestradio "Bremen Zwei". Weitere Informationen zum Programm von Bremen Zwei finden Sie hier.