"Na, wo macht ihr Urlaub in Corona-Zeiten?" Eine Frage, die ich im Moment oft höre: Und die Antworten klingen dann zum Beispiel so: "Eigentlich wären wir nach Ägypten geflogen, nun ist der Campingplatz an der Ostsee geworden. Aber egal, ich muss nur raus, ich bin so urlaubsreif nach dieser anstrengenden Zeit." Anstrengende Wochen. Viele waren lange Zeit zuhause oder sind es immer noch. Haben Homeoffice gemacht. Hatten kaum Kontakt zur Familie oder zu Freunden. Die Kinder konnten nicht in den Kindergarten oder in die Schule. Durften sich nicht mit ihren Freunden treffen.
Am Anfang noch ein großes Abenteuer. Endlich mal Zeit, in Ruhe auszumisten. Keller aufräumen oder Fotos sortieren. Mit Leuten telefonieren, von denen man schon lange nichts mehr gehört hat. Doch dann wurde immer deutlicher, das ist alles kein Spaß. Das ist auch nicht in kurzer Zeit wieder vorbei. Das ist etwas, das mein Leben nachhaltig beeinflusst.
Mein Gefühl war am Anfang: Bis Ostern halten wir das aus und danach geht es alles wieder normal weiter. Heute wissen wir alle, was das für eine Fehleinschätzung war. Das öffentliche Leben fängt wieder an, aber ganz anders, als ich es gewohnt bin. Die ganzen Beschränkungen, Verbote, Hygienevorschriften sind wichtig und nötig. Damit bei uns nicht passiert, was die Menschen in den USA oder Brasilien erleben müssen.
Aber es ist so schwer, meine Schwester nicht in den Arm nehmen zu dürfen, wenn wir uns im Garten treffen. Es ist so schwer, die Kollegen nur per Videokonferenz zu sehen und nicht mal kurz einen Klönschnack auf dem Flur zu machen. Es ist so schwer zu erleben, wie sehr die Nachbarin leidet, weil sie die Enkelkinder nicht treffen darf. Das alles zerrt an den Nerven. Auch wenn die Produktivität in den letzten siebzehn Wochen viel weniger war, viele Menschen gar nicht arbeiten konnten oder durften, ist bei den meisten das Gefühl da: Ich brauche Urlaub. Ich glaube ja, dass in diesem Jahr nicht so sehr der Körper Urlaub braucht, sondern die Seele.
"Kommt doch her, alle die viel Lasten tragen. Ich werde euch ein Stück davon abnehmen!" So verspricht es Gott. So ist mein Wunsch für meinen Urlaub. Ich möchte ein Stück freier durchatmen, möchte meine Sorgen und Ängste ein Stück zu Hause lassen dürfen. Möchte, auch mit Einschränkungen, die Leichtigkeit des Seins wieder mal erleben. Und meine Lasten abgeben an Gott, der sie mittragen will.
12. Juli 2020
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