Am 22. Mai ist der Internationale Tag zur Erhaltung der Artenvielfalt. Auch auf Balkon und im Garten kann man einiges dazu beitragen, um vielseitige Lebensräume für Insekten, Vögel und andere Tiere zu gestalten. Um dieses Thema und die Fragen der Hörerinnen und Hörer geht es in der Sendung.
Audio: Artenvielfalt fördern im Garten und auf dem Balkon
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Der Begriff Artenvielfalt zielt darauf ab, wie viele unterschiedliche Pflanzen und Tiere in einem bestimmten Lebensraum leben. Dabei geht es aber nicht um eine allgemeine Aussage Baum, Vogel oder Biene, sondern um die Frage: Welche Biene, welcher Baum oder welcher Vogel das genau ist. Das ist wichtig, denn Vogel ist nicht gleich Vogel: Meisen zum Beispiel brüten in Höhlen, Amseln in einem offenen Nest einem Baum oder Strauch. Spatzen fressen nahezu alles, ein Zaunkönig würde einen Sonnenblumenkern niemals anpicken. Wenn diese Vögel diese individuellen Voraussetzungen, die sie brauchen, nicht finden, ziehen sie weg – oder sterben auf lange Sicht sogar aus.
Nistkästen alleine reichen nicht – die Tiere brauchen auch immer für sie passende Nahrung.
Sie können also so viele Nistkästen in Ihrem Garten aufhängen, wie sie wollen. Denn wenn die Meisen nichts zu fressen finden, ziehen sie nicht ein? Die Meisen brauchen einen Platz zum Brüten und passende Nahrung für sich und ihren Nachwuchs. Sie nur mit Meisenknödeln zu locken, wird auf Dauer nicht funktionieren, da sie auch andere Nahrung wie Insekten, Spinnen und Larven brauchen – und die finden sie zum Beispiel einem naturnahen, artenreichen Garten.
Gestalten Sie ihren Garten so, dass reich an Arten wird. Das geht einfach, indem man den Tieren, die man in den Garten locken möchte, den passenden Unterschlupf und die passende Nahrung bietet. Und das am besten das ganze Jahr über. Ein englischer Rasen und immergrüne Zierhecken tun das nicht.
Das kommt natürlich immer auf den Stadtort an. Als ideal gelten heimische Stauden wie Akelei, Lungenkraut, Wiesensalbei, Nickendes Leimkraut und Natternkopf und Gehölze wie Weißdorn, Heckenrose, Schlehe und Schwarzer Holunder.
Nicht nur Ihre Katze fliegt auf diese Minze. Ein einfacher Topf Katzenminze beispielsweise bietet vielen Tieren einen Nutzen und sieht auch noch schön aus.
Man kann auch Blumenwiesen, Trockenmauern und offene Sandflächen, einen Kompost, Stein- und Reisighügel oder Totholzhecken anlegen. Eine kleine Wasserstelle oder ein Teich kann Insekten und damit auch Vögel und Fledermäuse anlocken.
Für Artenvielfalt können Sie aber auch auf kleinstem Raum wie auf Ihrem Balkon sorgen. Wer will, kann eine Himbeere oder Johannisbeere im Kübel ziehen oder bienenfreundliche Kräuter wie Salbei, Schnittlauch, Thymian und Rosmarin pflanzen. Auch eine Mischung mit Wildblumen wächst in einem Balkonkasten.
Mut zur Faulheit. wenn Sie ein Beet im Garten mal sich selbst überlassen, können sie von diesem Bodendecker überrascht werden, der sich hier angesiedelt. Etwas Nektar für die Bienen fällt beim Felsen-Storchschnabel auch noch ab.
Ideal sind Mischungen mit regionalen Wildblumen wie Klatschmohn, Schafgarbe, Glockenblume, Beinwell, Platterbse und Kornblume. Aber auch Traubenhyazinthe, Fetthenne, Ringelblumen, Lavendel, Hornveilchen, Sonnenblumen und Astern ziehen Insekten an. Wichtig ist, dass die Blüten nicht nur hübsch aussehen, sondern auch Nektar und Pollen bieten. Das ist gerade bei Züchtungen nicht unbedingt der Fall.
Zusätzlich können Sie auch eine Nisthilfe für Wildbienen anbieten. Gerade an warmen, trockenen Tagen hilft auch eine Insekten- oder Vogeltränke: eine flache Schale, gefüllt mit Wasser, Steinen oder Moos, damit die Insekten nicht ertrinken.
Grundsätzlich gilt in einem naturnahen Garten oder Balkon darauf zu achten, dass Sie keine Pestizide, also keine chemischen Mittel – auch nicht nutzen, um Schädlinge loszuwerden. Dafür haben Sie dann ja später Ihre tierischen Helfer. Blattläuse zum Beispiel dienen Marienkäfern und Florfliegenlarven als Nahrung. Und auch ein bisschen Faulsein kann Artenreichtum fördern.
Nicht jede Ecke im Garten und auf dem Balkon muss man penibel aufräumen. Wilde Ecken mit Brennnesseln und anderem Wildkraut bieten Schmetterlingsraupen Nahrung. Unter Laub und Totholz können sich die Insekten verkriechen. Und mit etwas Glück zieht auch ein Igel ein.
Melanie Öhlenbach
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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 22. Mai 2020, 11:20 Uhr
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