Der Hochsommer macht Garten- und Balkonpflanzen zu schaffen. Unsere Gartenexpertin Melanie Öhlenbach erklärt, warum bestimmte Gewächse besser mit Hitze und Trockenheit zurechtkommen als andere und wie man den Garten langfristig auf extreme Bedingungen vorbereitet.
Audio: Grüner wird's nicht: Robuste Gartenpflanzen für Trockenheit und Hitze
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In der vergangenen Woche war es in Bremen und umzu mit Temperaturen über 30 Grad Celsius sommerlich heiß. Im Großen und Ganzen ganzen haben das meine Pflanzen ganz gut überstanden. Sicherlich: Manche hatten unter der Hitze sichtbar deutlicher zu leiden als andere. Während Bohne und Salat in den heißen Nachmittagsstunden phasenweise die Blätter hängen ließen, sahen Rosmarin und Lavendel eigentlich aus wie immer. Sie kommen mit Sonne und vor allem Hitze und Trockenheit viel besser zurecht.
Pflanzen brauchen unterschiedlich viel Wasser – ganz grundsätzlich oder je nach Entwicklungsstadium. Während Gemüse wie Gurke und Salat eine gleichmäßig feuchte Erde benötigen, bevorzugen Mittelmeerkräuter wie Thymian und Salbei einen eher trockeneren Boden. Kakteen und Sukkulenten kommen sogar mit ganz wenig Wasser aus. Sie haben Taktiken entwickelt, um mit Hitze und Trockenheit zurechtzukommen.
Die Knackpunkte sind Wurzeln und Blätter. Je tiefer eine Pflanze wurzelt, desto größer ist für sie die Chance, Wasser zu erreichen. Pfingstrosen, Stockrosen und Präriestauden wie Sonnenhut und Echinacea kommen daher mit Trockenphase ganz gut zurecht. Ebenso Bäume und Sträucher wie Eiche, Walnuss, Weißdorn und Rosen. Die flachwurzelnde Fichte hingegen wird es in den immer trockener werdenden Jahren schwer haben.
Um sich vor Hitze und Verdunstung zu schützen, haben robuste Pflanzen unterschiedliche Taktiken entwickelt. Dazu gehören kleine, harte Blätter wie bei Oregano, Thymian und Ziergräsern wie Seggen. Salbei und Griechischer Bergtee schützen sich mit einem leichtem Flaum vor Verdunstung. Die silbergraue Blattfarbe reflektiert zudem das Sonnenlicht. Und dann gibt es noch die Pflanzen, die Wasser in ihre Blättern speichern können – Sukkulenten wie Hauswurz, Wolfsmilch und Fetthenne, zum Beispiel.
Im Gegensatz zum pflegeintensiven Englischen Rasen, kommen die etwas wilderen Varianten besser mit Trockenheit zurecht.
Der Rasen hat in den vergangenen Tagen natürlich gelitten – wie immer, muss man sagen. Gerade frisch gemähtes Gras verbrennt bei Hitze sehr schnell. Überhaupt wird der klassische Zierrasen wohl langfristig zu den Verlierern des Klimawandels gehören: Er ist zu pflegeintensiv.
Doch gänzlich verzichten müssen wir auf Grünflächen nicht im Garten. Ein englischer Rasen ist gerade mit Blick auf den extrem hohen Wasserbedarf nicht mehr sinnvoll. Es gibt Sorten wie Rohrschwingel, die als robuster gelten. Zudem sieht man immer mehr Mischformen von grünem Gras und bunten Blüten. Solche Kräuterrasen mit Gänseblümchen, Schafgarbe, Wiesenschaumkraut und Braunelle sind für unser Auge vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber ein Gewinn für die Insekten.
Robuste Pflanzen am richtigen Standort sind ein Aspekt. Er ist aber bei weitem nicht der einzige, um den Garten langfristig gegen Hitze und Trockenheit zu wappnen und auf den Klimawandel einzustellen. Die Verbesserung des Bodens gehört ebenso dazu wie das richtige Wassermanagement: Ein gesunder, humusreicher Boden etwa speichert mehr Feuchtigkeit. Wer morgens intensiv gießt, spart Wasser und bringt das Grün besser durch heiße Tage – das gilt auch für Kübelpflanzen auf Balkon und Terrasse.
Außerdem ist es sinnvoll, im Garten für Windschutz und Abkühlung zu sorgen, zum Beispiel durch einen Teich oder einen Baum. Laubbäume können die Temperaturen spürbar senken – das merken wir selbst, wenn wir uns in ihren Schatten setzen.
Nur die Harten bleiben im Garten. Starke Pflanzen für extremes Wetter
Tomas Heß
Taschenbuch, 128 Seiten
ISBN-10: 344016764X
ISBN-13: 978-3440167649
Unverbindliche Preisempfehlung, 16,99 Euro
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 14. August 2020, 11:20 Uhr
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