Für Beet und Balkongärtner*innen sind die Eisheiligen ein wichtiges Datum. Erfahrungsgemäß dürfen frostempfindliche Pflanzen wie Tomaten, Zucchini, Gurken und Bohnen erst danach dauerhaft ins Freie umziehen – wenn man sie ordentlich darauf vorbereitet hat.
Audio: Grüner wird's nicht: Gartentipps zu den Eisheiligen
Infos
isheilige klingt ein bisschen nach Märchenwelt: nach Eishexen, Schneeköniginnen und Väterchen Frost. Tatsächlich kann von den Eisheiligen das Wohl und Wehe des Gärtners abhängen. Wenn die Eisheiligen nämlich kälteempfindliche Pflänzchen erwischen, war's das in der Regel. Dann sind Tomaten, Zucchini & Co. reif – aber nicht mehr für die Ernte, sondern für den Kompost.
Die Eisheiligen sind Mitte Mai – genauer gesagt: vom 11. bis 15. Mai. Trotz Sonnenschein und warmer Temperaturen gibt es erfahrungsgemäß in dieser Zeit immer wieder Kälteeinbrüche und Nachtfröste. Daher tragen diese Tage den Spitznamen die "Eisheiligen". Die Eisheiligen sind an Gedenktage christlicher Heiliger gekoppelt: Für uns im Norden sind das Mamertus, Pankratius, Servatius und Bonifatius. Im Süden gibt es noch die Kalte Sophie. Mit dem Gärtnern an sich haben sie rein gar nichts am Hut.
Spätfrost wie zu den Eishiligenen schadet den Pflanzen.
Die Eisheiligen sind für Gemüse, Kräuter und Blumen riskant, die es grundsätzlich eher warm mögen. Zu diesen frostempfindliche Pflanzen gehören zum Beispiel Tomaten, Zucchini, Gurken, Paprika und Chili, Kürbis und Bohnen, aber auch Basilikum und Geranien. Die zarten Blüten und Triebe sind frostempfindlich. Sind sie erst einmal erfroren, wächst oft nichts mehr nach. Aber auch die Wurzeln können Schaden nehmen – und dann ist die Pflanze wirklich hin.
Um die Pflanzen zu schützen, die draußen stehen ist das Wichtigste: wie bisher einen Blick auf das Thermometer haben. Und sobald die Temperaturen in Richtung Gefrierpunkt rutschen, die Pflanzen entweder über nach Nacht nach drinnen holen oder abdecken, zum Beispiel mit einem Topf, Sackleinen oder Vlies.Â
Wenn die Eisheiligen vorbei sind, ist es nicht empfehlenswert, die Pflanzen einfach so nach draußen stellen. Die Jungpflanzen sind recht empfindlich. Es ist ratsam, sie zunächst zu akklimatisieren, bevor sie dauerhaft draußen bleiben können – aber nicht gegen die Kälte, sondern gegen die Sonne!
Wenn die Pflanzen zu schnell zu viel Sonnenlicht abbekommen, können sie tatsächlich einen Sonnenbrand bekommen. Sie müssen erst einen pflanzeneigenen Sonnenschutz bilden. Ansonsten können Blätter und Triebe Schaden nehmen.
Um die Pflanzen zu akklimatisieren ist es ratsam, die Töpfe ein paar Tage lang nur stundenweise rauszustellen – auf dem Balkon zum Beispiel am besten an einen windgeschützten, hellen Platz. Und ganz wichtig: Abends wieder reinholen!
Pflanzen wie Zucchini, Paprika und Kürbis sind besonders gefährdet durch die Eisheiligen.
Auch wenn die Eisheiligen ein wenig nach Mittelalter klingen, haben sie immer noch ihre Bedeutung. Selbst Meteorologen des Deutschen Wetterdiensts können den Eisheiligen noch etwas abgewinnen. In den vergangenen Jahren sind die Eisheiligen aber unzuverlässig geworden. Sie kamen entweder zu früh oder zu spät – und in einigen Regionen war es Mitte Mai sogar so warm, dass man sie kurzerhand in "Schweißheilige" umtaufte.
Schweißheilige sind genau das Gegenteil von den Eisheiligen. Das heißt: eher sommerliche Temperaturen und von Frost keine Spur. Viele Expert*innen führen diese Veränderungen unter anderem auch auf den Klimawandel zurück. Da sich die Atmosphäre erwärmt, gibt es immer weniger frostige Kaltlufteinbrüche im Mai. Und im Garten steht dann eher Gießen statt Frostschutz auf dem Programm.
Ob der Klimawandel die Eisheiligen für immer erledigt, bleibt abzuwarten. Ich bin der Ansicht: Sicher ist sicher. Die schöne Gartenzeit beginnt daher für mich immer erst ab Mitte Mai. Oder wie es eine Bauernregel sagt: "Pankraz, Servaz und Bonifaz machen erst dem Sommer Platz."
Melanie Öhlenbach
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 8. Mai 2020, 11:10 Uhr
Mehr Tipps und Themen rund ums Grüne in Ihrem Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon gibt es freitags zwischen 11 und 12 Uhr auf Bremen Eins. Dann kommt die Bremer Gartenexpertin und Bloggerin Melanie Öhlenbach zu uns ins Studio.
Tipps und Tricks für Balkon und Garten
Grüner wird's nicht
In unserer Service-Reihe "Grüner wird's nicht" versorgt Gartenexpertin Melanie Öhlenbach Sie immer freitags von 11 bis 12 Uhr mit Tipps und Tricks für Garten und Balkon.
Fragen an Melanie Öhlenbach per Sprach- oder Textnachricht über
WhatsApp: 0421-246-611 oder per
E-Mail: bremeneins@radiobremen.de
Alle Folgen aus der Reihe "Grüner wird's nicht"
E-Mail ins Studio
0421 - 246 611
Musikwünsche auf Bremen Eins
Überraschen Sie Ihre Mitmenschen mit einem Gruß oder einem Musikwunsch. Wir senden sie montags bis samstags in der Sendung "Grüße und Musik". Mehr...
Bremen Eins twittert
Folgen Sie uns auf Twitter und bekommen Sie die aktuellsten Infos über unser Programm. Neuester Eintrag:
Tweets werden geladen...
Webchannels
Beat-Musik und musikalische Schätze rund um die Uhr, wann immer Sie wollen, nonstop abrufbar. Klicken Sie hier für unsere Webchannel. Mehr...
Podcasts
Radio hören – wann und wo Sie wollen: Hier finden Sie eine Übersicht über alle Podcast von Bremen Eins. Mehr...
Frequenzen
Alle nötigen Empfangsdaten für den Empfang von Bremen Eins: Ob terrestrisch, per Satellit oder Kabel - hier bekommen Sie die nötigen Daten. Mehr...
Suche
Durchsuchen Sie den Bereich Bremen Eins nach Ihrem Stichwort:
Kontakt
Haben Sie Anregungen oder Fragen? Hier finden Sie Ihre Ansprechpartner bei Bremen Eins. Mehr...