Am ersten Sonntag im Oktober ist Erntedank – eine gute Gelegenheit, über den Umgang mit Lebensmitteln nachzudenken, meint Melanie Öhlenbach.
Audio: Grüner wird's nicht: Erntedank
Infos
Erntedank ist ein klassisches Erntefest, wenn auch ohne festes Datum. Eingebürgert hat sich der erste Sonntag im Oktober. Manche Gemeinden orientieren sich aber auch am Michaelistag und feiern es nach dem 29. September. In Weinregionen wiederum kann das Ende der Lese im Oktober ausschlaggebend sein.
Erntedank ist kein kirchlicher Feiertag wie Ostern und Weihnachten. Für die Ernte zu danken, ist vielmehr ein alter Brauch, den das Christentum im 3. Jahrhundert übernommen haben soll. Ähnliche Feste gab und gibt es auch in anderen Kulturen.
Die zentrale Idee ist ähnlich: den himmlischen Mächten für die Ernte zu danken. Denn von dem, was man geerntet hatte, hing das Überleben in der kargen Zeit ab – da war es egal, ob eine Kartoffel klein, eine Gurke krumm oder ein Apfel eine schorfige Stelle hatte.
Auch wenn wir das Fest vielleicht nicht bewusst feiern, haben wir Gärtner*innen uns das Gefühl von Erntedank bewahrt: Es ist diese Mischung aus Stolz, Freude und Ehrfurcht, eine selbst gezogene Möhre aus der Erde zu ziehen oder einen frisch gepflückten Apfel zu beißen.
Sicherlich: Auf das, was wir im Garten und auf dem Balkon selber anbauen, sind wir hier und heute in der Regel nicht angewiesen. Wir können Tomaten, Salat und Äpfel auf dem Markt oder im Laden kaufen, wenn die eigene Ernte nicht so gut war – und das das ganze Jahr über.
Natürlich ist es ein Glück, dass wir uns grundsätzlich dieses „Backup" leisten können und nicht hungern müssen. Dieser Überfluss hat aus meiner Sicht aber auch Schattenseiten: Wir haben so viel zu essen, dass wir es ohne Nachdenken wegwerfen können.
Laut dem Umweltbundesamt landet hierzulande jedes achte Lebensmittel in der Tonne. Zudem geht jedes Jahr weltweit etwa ein Drittel der Ernte „auf dem Weg vom Feld bis zum Teller verloren" - auch weil vieles davon gar nicht erst in den Handel gelangt.
Seite zum Thema vom Umweltbundesamt
Dafür gibt es viele verschiedene Gründe, etwa Lebensmittel nur teilweise verwendet werden oder zu viel produziert wurden. Die Optik spielt ebenfalls eine Rolle: Eine zweibeinige Möhre, eine Tomate mit Nase oder eine krumme Gurke sorgen im Garten für Amüsement und in den sozialen Netzwerken für Likes. Im Handel findet man sie hingegen selten – obwohl es zum Beispiel die legendäre EU-Gurken-Norm schon seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gibt.
Der Film „Taste the Waste" aus dem Jahr 2011 zeigt eindrucksvoll, was mit diesen Lebensmitteln passiert: Sie bleiben auf dem Feld oder werden entsorgt, obwohl sie noch essbar sind.
Inzwischen gibt es eine Reihe an Startups und Initiativen, die gegen die Verschwendung angehen wollen und ihnen Wertschätzung entgegenbringen: Sie vertreiben oder verarbeiten beispielsweise ganz bewusst hässliches Gemüse oder Reste. Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und damit Hunger zu beenden, ist übrigens eines der 17 Ziele der Globalen Nachhaltigkeitsagenda 2030 der Vereinten Nationen.
Ob gekaufte Lebensmittel oder eigene Ernte: Der Schlüssel zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung liegt sicherlich in der Planung und der richtigen Lagerung. Außerdem gibt es viele Möglichkeiten, Lebensmittel haltbar zu machen. Tipps dazu findet man zum Beispiel auf der Aktionsseite:
Melanie Öhlenbach
Valentin Thurn, Taste the Waste, 2011.
17ziele.de
lebensmittelwertschaetzen.de
Melanie Öhlenbach
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 11. September 2020, 11:20 Uhr
Mehr Tipps und Themen rund ums Grüne in Ihrem Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon gibt es freitags zwischen 11 und 12 Uhr auf Bremen Eins. Dann kommt die Bremer Gartenexpertin und Bloggerin Melanie Öhlenbach zu uns ins Studio.
Tipps und Tricks für Balkon und Garten
Grüner wird's nicht
In unserer Service-Reihe "Grüner wird's nicht" versorgt Gartenexpertin Melanie Öhlenbach Sie immer freitags von 11 bis 12 Uhr mit Tipps und Tricks für Garten und Balkon.
Fragen an Melanie Öhlenbach per Sprach- oder Textnachricht über
WhatsApp: 0421-246-611 oder per
E-Mail: bremeneins@radiobremen.de
Alle Folgen aus der Reihe "Grüner wird's nicht"
E-Mail ins Studio
0421 - 246 611
Musikwünsche auf Bremen Eins
Überraschen Sie Ihre Mitmenschen mit einem Gruß oder einem Musikwunsch. Wir senden sie montags bis samstags in der Sendung "Grüße und Musik". Mehr...
Bremen Eins twittert
Folgen Sie uns auf Twitter und bekommen Sie die aktuellsten Infos über unser Programm. Neuester Eintrag:
Tweets werden geladen...
Webchannels
Beat-Musik und musikalische Schätze rund um die Uhr, wann immer Sie wollen, nonstop abrufbar. Klicken Sie hier für unsere Webchannel. Mehr...
Podcasts
Radio hören – wann und wo Sie wollen: Hier finden Sie eine Übersicht über alle Podcast von Bremen Eins. Mehr...
Frequenzen
Alle nötigen Empfangsdaten für den Empfang von Bremen Eins: Ob terrestrisch, per Satellit oder Kabel - hier bekommen Sie die nötigen Daten. Mehr...
Suche
Durchsuchen Sie den Bereich Bremen Eins nach Ihrem Stichwort:
Kontakt
Haben Sie Anregungen oder Fragen? Hier finden Sie Ihre Ansprechpartner bei Bremen Eins. Mehr...