Sommer ist Erntezeit: Salate, Tomaten, Erbsen und Möhren werden jetzt gepflückt, geschnitten und aus der Erde gezogen. Wer die Lücken frisch einsät und bepflanzt, profitiert davon in der zweiten Jahreshälfte. Unsere Gartenexpertin Melanie Öhlenbach sagt Ihnen alles, was Sie wissen müssen.
Audio: Grüner wird's nicht: Im Sommer für Herbst und Winter pflanzen
Infos
Garten assoziieren wir meist mit Frühling und Sommer, weniger mit Herbst und Winter. Diese Zeit verbringen wir lieber drinnen, im Warmen. Im Prinzip können wir jedoch den Garten das ganze Jahr über für den Anbau von Gemüse nutzen. So sind wir in der kalten Jahreszeit nicht vollständig auf das Angebot aus dem Supermarkt angewiesen. Stattdessen können wir uns mit frischem, saisonalen Gemüse versorgen – das schmeckt nicht nur lecker, sondern schont auch die Umwelt.
Aber ist es nicht ein bisschen übertrieben, jetzt schon an Herbst und Winter zu denken? Der Sommer hat doch gerade erst angefangen! Pflanzen brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Ab Juli wird das Zeitfenster enger: Die Tage werden in der zweiten Jahreshälfte wieder kürzer, kühler und in der Regel etwas feuchter. Das verlangsamt das Wachstum.
Auch nach der reichen Sommerernte können Sie für Herbst und Winter jetzt anpflanzen.
Kann ich jetzt noch alles im Garten und auf dem Balkon aussäen? Alles kann man jetzt nicht mehr aussäen. Gerade für fruchttragende Gemüse wie Tomaten und Gurken ist die Zeit zu knapp – auch weil sie frostempfindlich sind. Je weiter der Sommer voranschreitet, umso mehr ist es aus meiner Sicht sinnvoll, auf Blattgemüse zu setzen. Anfang Juli kann man zum Beispiel noch Buschbohnen, späte Möhren und Kohlrabi, Endivien und Zuckerhut säen. Im August - und je nachdem sogar noch in der ersten Septemberhälfte – gehen noch Herbstrübchen, Asia- und Gartensalaten, Rucola, Mangold, Spinat, Postelein und natürlich Feldsalat.
Für die Aussaat von Kohl ist es tatsächlich fast schon zu spät. Palmkohl kann man noch Anfang Juli säen, Grünkohl bis Ende Juli nur noch als Jungpflanze setzen. Er wächst recht langsam, daher zieht man ihn schon im Frühjahr vor.
Kohlrabi ist eine von vielen Sorten, die man jetzt noch anpflanzen kann.
Clevere Gärtner*innen warten nicht, bis ein Beet komplett leer ist, sondern schließen gleich nach einer Ernte die Lücke. Gerade für die Aussaat sollte das Beet an dieser Stelle dann möglichst frei sein. Das heißt, große Wurzeln und Blätter entfernen, damit sie den Sämlingen nicht im Wege sind. Und dann muss man die frischen Aussaaten natürlich gut feucht halten – das kann gerade an heißen Sommertagen eine Herausforderung sein. Jungpflanzen kann man durch Mulchen etwas unterstützen.
Bei vielen Gemüsen wie Möhren und Kohlrabi gibt es unterschiedliche Sorten – frühe und späte -, die mit den jeweiligen Bedingungen besser zurechtkommen. Bei Mischkultur ist es ratsam, darauf zu achten, dass die Pflanzen sich mit ihren Wurzeln und Blättern nicht ins Gehege kommen. Und auch die Fruchtfolge gilt es im Blick zu behalten: Ins Kohlrabi-Beet Asia-Salat zu pflanzen, ist keine so gute Idee, da sie beide zur Familie der Kreuzblütengewächse gehören.
Natürlich muss man kein Gemüse mehr aussäen, wenn man dazu keine Lust mehr hat. Den Boden aber völlig ungeschützt zu lassen, ist keine gute Idee: Wind und Regen tragen die fruchtbare Bodenschicht ab. Außerdem säen sich Wildkräuter ein, die man im kommenden Frühjahr entfernen muss.
Sinnvoll ist es deshalb, Gründüngung einzusäen. Sie schützt den Boden nicht nur vor Erosion und Spontanvegetation, sondern verbessert ihn auch noch. Einige Gründünger bieten zudem Insekten wichtige Nahrung: Ab dem Hochsommer werden die Blüten eher knapp. Nach dem ersten Frost stirbt die Gründüngung ab und kann im Frühjahr einfach in den Boden eingearbeitet werden.
Buchtipps:
Burkhard Bohne: Wintergemüse anbauen. Gute Planung - reiche Ernte. GU Garten Extra, 2018
Palme: Frisches Gemüse im Winter ernten. Löwenzahn. Die besten Sorten und einfachsten Methoden für Garten und Balkon. Löwenzahn Verlag, 2016
Melanie Öhlenbach
Dieses Thema im Programm: Freitag, 3. Juli 2020, 11:05 Uhr
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Grüner wird's nicht
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