Ordentlich geharkte Beete mit nackter Erde zeugte einst von fleißigen Gärtner*innen. Inzwischen geht der Trend zum Mulchen. Den Gartenboden zu bedecken, hat viele Vorteile. Unsere Gartenexpertin Melanie Öhlenbach sagt Ihnen alles, was Sie wissen müssen.
Audio: Grüner wird's nicht: Mulchen im Garten und auf dem Balkon
Infos
Mulchen bedeutet, den Gartenboden zu bedecken – am besten mit organischem Material. Ein nackter Boden ist den Elementen viel heftiger ausgesetzt: Sonne und Hitze trocknen ihn aus, Frost dringt schneller ein, Regen und Wind tragen die Krumen nach und nach ab. Außerdem können sich in offener Erde viel schneller Wildkräuter aussäen.
Es lohnt sich also, denn abgesehen davon, dass wir uns über Unkraut ärgern und mehr gießen müssen, verliert ein Garten durch die Erosion seine Lebensgrundlage: In der obersten Schicht, dem Humus, verwandeln Regenwürmer, Asseln und andere, teils winzige Bodenlebewesen Pflanzenreste zu Nährstoffen, die unser Gemüse zum Wachsen braucht. Ist diese Schicht weg, wird der Boden unfruchtbar und nichts wächst mehr.
Rasenschnitt eignet sich, wie auch anderes organisches Material aus dem Garten, ideal zum mulchen.
Im Handel gibt es Mulch- oder Unkrautvlies zu kaufen. Das mag vor Unkraut schützen, doch zu einem gesunden, lebendigen Boden kann es nur wenig beitragen. Ideal ist organisches Material wie welker Rasenschnitt, Stroh, Laub, Pflanzenreste und Kompost. Aber auch mit ungewaschener Schafwolle und auch Muscheln kann man mulchen – so wie wir es bei unserem "Grüner wird‘s nicht"-Kräuterkasten gemacht haben.
Clevere Gärtner*innen nutzen Material aus dem eigenen Garten. Das ist nicht nur günstig. Man weiß auch, was später in der Gartenerde steckt. Auf diese Weise schließt man einen natürlichen Kreislauf: Die Bodenlebewesen produzieren nährstoffreichen Humus, der die Erde verbessert, Wasser speichert und Tomaten, Kohl und Erdbeeren gedeihen lassen.
Es gibt schon ein paar Dinge, auf die es zu achten gilt. Kranke Pflanzenteile und Pflanzenreste mit Samen sind nicht geeignet. Gehäckseltes Holz würde ich in Maßen im Gemüsebeet verwenden, Rindenmulch nur auf den Wegen. Laub zersetzt sich eher langsam, insbesondere Eiche und Walnuss. Daher verteilt man angerottete Blätter am besten erst im Herbst als Winterschutz auf abgeernteten Beeten oder lässt sie gleich unter Obstbäumen und Sträuchern liegen.
Vor dem Mulchen ist es empfehlenswert, den Boden noch einmal zu jäten, zu lockern und etwas organischen Dünger wie Hornspäne einzuarbeiten – vor allem, wenn man mit holzigem Material mulchen will. Noch einmal gut wässern und dann wird gemulcht: Das Material auf dem Boden so verteilen, dass es ihn komplett bedeckt. Um die Pflanzen jedoch einen Rand lassen und sonst auch nicht zu dick auftragen.
Denn unter einer zu dicken Mulchschicht können Boden und Pflanzen nicht mehr atmen. Daher lieber etwas dünner mulchen und die Schicht bei Bedarf wieder erneuern. Es dauert ja auch ein bisschen, bis die Bodenlebewesen das Material zersetzt haben.
Je nach Material und Beet reicht in der Regel eine fünf bis zehn Zentimeter dicke Mulchschicht aus. Im Herbst kann sie etwas dicker sein. Verwendet man ausschließlich angetrockneten Rasenschnitt, ist eine dünnere Schicht empfehlenswert, damit er nicht gammelt.
Nicht nur Pflanzen, auch Schnecken schätzen zum Beispiel den Schutz an heißen Tagen. Gerade bei Grasschnitt kriechen sie gern unter. Mit Blick auf unsere eher heißer werdenden Sommer und den zunehmenden Starkregen finde ich jedoch, dass Mulchen mehr Vor- als Nachteile hat. Und das nicht nur nicht für den Garten oder die Landwirtschaft. Auch auf dem Balkon und der Terrasse kann man Kübelpflanzen entsprechend schützen.
Melanie Öhlenbach
Dieses Thema im Programm: Freitag, 10. Juli 2020, 11:05 Uhr
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Grüner wird's nicht
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