Speisepilze wachsen nicht auf Wiesen und im Wald, sondern auch im Garten, auf dem Balkon - und sogar in der Wohnung! Unsere Gartenexpertin Melanie Öhlenbach erklärt, wie Sie selbst Pilze züchten können.
Audio: Grüner wird's nicht: Pilze selber züchten
Infos
Im Herbst zieht es viele in die Pilze. Doch wer Pilze wild sammelt, sollte genau wissen, was er da vor sich hat: Verwechslungen können tödlich sein. Selber sammeln traut sich also nicht jede*r, selber züchten vielleicht eher. Außerdem sind Pilze anspruchslose Gewächse. Sie wachsen in schattigen, feucht-kühlen Ecken, wo sonst nicht viel gedeihen mag. Und das nicht nur im Garten. Auch im Innenhof, auf dem Balkon und sogar im Keller und in der Wohnung kann man sie züchten – das ganze Jahr über.
Neben klassischen Champignons gibt es eine ganze Reihe anderer Speisepilze. Der asiatische Shiitake und der Riesen-Träuschling, zum Beispiel, wegen seiner Hutfarbe auch Braunkappe genannt. Und die verschiedenen Seitlinge, die seitlich aus den Baumstümpfen wachsen. Neben den Austern-, Kastanien- und Kräuterseitlingen gibt es auch ein ganz auffälliges Exemplar: den knallgelben Limonen- oder Zitronen-Seitling. Ebenfalls sehr beeindruckend: der Igel-Stachelbart, auch Affenkopfpilz oder Löwenmähne genannt.
Pilze ernähren sich von abgestorbenem Material. Speisepilze wachsen auf Sägemehl, Stroh, Kaffeesatz, Holz oder Baumstümpfen, die entsprechend präpariert wurden. Pilze vermehren sich über Sporen. Einfacher ist es aber, das Material mit einer Pilzbrut zu impfen. Dafür nutzt man zum Beispiel Getreide wie Hirse und Roggen oder Holzdübel, die mit den wurzelähnlichen Myzel der Pilze besiedelt sind.
Die Getreidekörner werden entweder mit gewässertem Stroh, Kaffeesatz oder Sägemehl gemischt. Die Dübel werden in Löcher gesteckt, die man in den Stamm gebohrt hat. Unter den ideal-feuchten Bedingungen kann sich die Pilzbrut ausbreiten und schließlich an der Oberfläche einen Fruchtkörper entwickeln. Je nach Material und Impfzeit kann das wenige Wochen, aber auch einige Monate dauern.
Pilze mögen es feucht. Sie dürfen also nicht austrocknen. Daher wird empfohlen, die Bohrlöcher mit Bienenwachs zu verschließen oder das feuchte Material abzudecken, bis sich die Myzel ausgebreitet haben. Auch Hitze mögen Pilze nicht. Daher ist ein kühler Platz ideal.
Wenn sich der Fruchtkörper gebildet hat, kann man den Pilz mit einem Messer schneiden. Grundsätzlich sollte die Hutkante noch leicht nach unten geneigt sein. Bei guter Pflege kann man mehrmals ernten, bis der Pilz das Material vollständig zersetzt hat.
Pilze gelten als sehr gesund. Sie haben nur wenige Kalorien, aber viel Eiweiß. Dazu kommen Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien. Man kann sie füllen, grillen und braten, in der Suppe, Soße oder zu Salat essen, für Burger verwenden oder wie Schnitzel panieren. Gerade Seitlinge gelten als gesunder Fleischersatz. Klassische und ausgefallene Rezepte gibt es auf der Seite des Bunds Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer.
Rezeptseite vom Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) e.V.
Übrigens: Der Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer bietet für Schulklassen jedes Jahr kostenlos eine bestimmte Anzahl an Pilz-Boxen an. Damit können die Kinder im Klassenzimmer Champignons züchten und einiges rund um die Lebensweise und die Verwendung von Pilzen lernen.
Schulprojektseite des Bund Deutscher Champignon- und Kulturpilzanbauer (BDC) e.V.
Buch-Tipp
Pilzgeflüster: Wie deine eigenen Pilze aus dem Boden schießen
Magdalena Wurth und Moritz Wildenauer
Im Garten, Innenhof, auf Balkon, Couchtisch und Kaffeesatz. 144 Seiten.
Verlag Löwenzahn, 2020
ISBN 978-3706626712
Melanie Öhlenbach
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 18. September 2020, 11:20 Uhr
Mehr Tipps und Themen rund ums Grüne in Ihrem Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon gibt es freitags zwischen 11 und 12 Uhr auf Bremen Eins. Dann kommt die Bremer Gartenexpertin und Bloggerin Melanie Öhlenbach zu uns ins Studio.
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Grüner wird's nicht
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