24. August 2019, 6:53 Uhr
Nah dran sein oder weiter weg sein am Glauben. Das ist gar nicht so wichtig. Wichtig ist, dass man die Ohren spitzt und etwas versteht.
Manche Menschen haben ein Talent dafür, einfache Ansagen in schön formulierte Sätze zu verpacken. In einem Satz der Bibel ist das auch so. Das Sprachtalent ist kein Geringerer als der Prophet Jesaia, und statt einfach nur zu verkünden: „Gott spricht: Achtet auf mich und auf mein Tun!“ sagt er es plastischer (Jes 33,13):
„Gott spricht: So hört nun, die ihr ferne seid, was ich getan habe, und die ihr nahe seid, erkennt meine Stärke!“
Mir drängt sich das Bild eines Redners auf, der vor einer großen Menschenmenge spricht. Da sind Menschen ganz in seiner Nähe und welche ganz weit hinten. Die müssen die Ohren spitzen, um überhaupt etwas zu erhaschen, sie müssen erst einmal stehenbleiben, um zu lauschen. Vielleicht waren sie ganz woanders hin unterwegs und sind eher zufällig in die Versammlung geraten.
Vorne stehen die, die sich früh aufgemacht haben, die wissen, warum sie heute hier sind und wen sie vor sich haben und was sie von ihm erwarten. Und was erwartet er von ihnen? Es ist ein dosiertes Doppeltes an Erwartung: Die ganz hinten, die Randsiedler, die zufällig Dazugestoßenen sollen zur Kenntnis nehmen, was er gemacht hat. Was die Welt ihm zu verdanken hat. Vielleicht hören sie es zum ersten Mal oder es war ihnen bisher nicht so wichtig.
Und die vorne, die schon immer Feuer und Flamme waren, die sind schon einen Schritt weiter. Sie erkennen in den Taten Gottes seine Stärke und Macht.
„Gott spricht: So hört nun, die ihr ferne seid, was ich getan habe, und die ihr nahe seid, erkennt meine Stärke!“
Was aber hat Gott getan? Und worin erkennen wir seine Stärke? Und ist das alles so eindeutig, dass das Zweite aus dem Ersten automatisch folgt? Stecken darin Logik und Konsequenz und was bringt mir am Ende seine Stärke? Interessant ist die Antwort, die es in den biblischen Losungen zu gerade diesem Satz gibt. Der Lehrtext ist ein von einem Bearbeiter des Losungsbuches möglichst passend ausgesuchtes Wort des Neuen Testamentes. In diesem Fall ein Zitat des Apostels Paulus (Röm 8,32):
„Gott hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“
Das hat Gott getan. Darin, auch in Schwäche und Tod, findet sich seine Stärke.
Autor: Holger Gehrke, Pastor
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 24. August 2019, 06:53 Uhr
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