4. Dezember 2019, 23:05 Uhr
Die Zusammenarbeit von Radio Bremen mit dem Boston Early Music Festival hat eine lange Tradition – und es ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte geworden, die jüngst ihre Fortsetzung gefunden hat: Die jüngste Produktion aus dem Sendesaal Bremen wurde vor knapp zwei Wochen für einen Grammy nominiert.
Boston Early Music Festival Ensemble: Les Plaisirs de Versailles; les Arts Florissants
Bereits zum sechsten Mal kann sich Radio Bremens Tonmeisterin Renate Wolter-Seevers über diese Nominierung im Bereich "Beste Opernproduktion" freuen. Auf der im Januar produzierten CD, die auch diesmal wieder beim Label cpo erschien, wurden zwei kurze Opern von Marc-Antonie Charpentier eingespielt.
Grammy-Nominierung für Radio-Bremen-Produktion
In unserer Klassikwelt hören Sie eine der beiden Opern von der frisch nominierten CD: "Les Arts Florissants" –"Die blühenden Künste". Die andere trägt den Titel "Les Plaisirs de Versailles" – "Die Freuden von Versailles".
Die Kurzoper "Les Arts Florissants" nimmt ihren Anfang mit der Aufforderung der Musik, die Krieger Ludwigs XIV. zu unterhalten. Der Sonnenkönig hatte gerade in einem Krieg die Eintracht im Lande wiederhergestellt. Doch in der zweiten Szene meldet sich die Zwietracht mit ihren Furien zu Wort: Sie wolle den Krieg zurück nach Frankreich bringen und dazu seine Widersacher zum Aufstand verleiten. Und fast sieht es so aus, als solle sie mit ihren Drohgebärden Erfolg haben, doch da wendet sich der Frieden an Jupiter und bittet um sein Eingreifen. Und so kommt es zu einem guten Ende, in dem der Frieden gepriesen wird und die Künste versprechen, sich seinem Erhalt zu widmen. Die Zwietracht wird zurück in den Hades geschickt.
Der französische Barock-Komponist Marc-Antoine Charpentier war einer der Großen seiner Zeit. Er galt als großer Rivale von Jean-Baptiste Lully und wurde daher von dem musikalischen Alleinherrscher in Paris in seiner Arbeit behindert. Eine größere indirekte Wertschätzung kann man sich kaum wünschen. Und diese Wertschätzung wird ihm endlich auch in unserer Zeit mehr und mehr entgegengebracht. Bekannt bei uns ist vor aalem sein großer "Hit": Die sogenannte Eurovisionsmelodie stammt aus seinem Te Deum.
Mit Charpentier hatte die Kooperation von Radio Bremen, Boston Early Music Festival und dem Label cpo vor vier Jahren zum bislang größten Erfolg geführt: Die Produktion der fragmentarischen Oper "La descente d’Orphée aux Enfers" wurde nicht nur nominiert, sondern dann auch tatsächlich mit einem Grammy ausgezeichnet.
Das Boston Early Music Festival ist am 26. Januar 2020 live im Sendesaal Bremen zu erleben.
Am Mikrofon: Wolfgang Stapelfeldt
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, 4. Dezember 2019, 23.05 Uhr
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