Entlastung für Radio Bremen: ARD zeigt sich solidarisch

„Wir sind sehr glücklich über die Entscheidung der ARD-Intendantinnen und Intendanten,“ sagt Radio Bremen Intendantin Yvette Gerner. „Radio Bremen kann seinen Auftrag nun etwas beruhigter wahrnehmen.“ 

Die Intendantinnen und Intendanten der ARD haben sich darauf verständigt, Radio Bremen und den Saarländischen Rundfunk in der aktuell schwierigen Finanzlage zur Seite zu stehen. Bis zur Klärung der Beitragsfragen durch das Bundesverfassungsgericht bekommen beide Landesrundfunkanstalten in einer Übergangsphase 1,7 Prozent des Nettoaufkommens des Rundfunkbeitrags, bezogen auf den aktuell noch gültigen Beitrag von 17,50 Euro. Damit wird die Liquiditätslücke bei Radio Bremen, die durch die nicht erfolgte Beitragserhöhung von 17,50 Euro auf 18,36 Euro und das Ausbleiben des erhöhten ARD internen Finanzausgleichs entstand, verringert. Sollte es nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zu einer Anpassung des Rundfunkbeitrags auf 18,36 Euro kommen, tritt die ARD-Vereinbarung aus dem Jahr 2020 in Kraft. Die zuständigen Gremien der Sender haben dem zugestimmt. 

„Die Unterstützung der Gemeinschaft der ARD hilft Radio Bremen bei den aktuellen Liquiditätsproblemen. Wir wissen, dass die derzeitige Situation finanzielle Einbußen für alle Sendeanstalten bedeutet und haben deshalb großen Respekt vor dieser Entscheidung und den damit verbundenen Anstrengungen“, betont Radio Bremen Intendantin Yvette Gerner.  

Seit Jahresbeginn fehlen Radio Bremen rund 800.000 Euro pro Monat. Die getroffene Vereinbarung zum Finanzausgleich mildert die Probleme 2021, eine bedarfsgerechte Finanzierung ist damit langfristig nicht gesichert. Programmlich setzt Radio Bremen insbesondere regional auf ein breites Angebot, gerade in der Pandemie. Allein das Regionalmagazin „buten un binnen“ von Radio Bremen erzielte 2020 rund 40 Prozent Marktanteil, und an den regelmäßigen Meinungsmelder-Befragungen, in denen sich das Publikum einbringen kann, beteiligten sich immer mehr Menschen aus dem Radio Bremen Land.  

„Wir kommen jetzt durch das Jahr 2021 und können unser Programmangebot aufrechterhalten, aber wir müssen auch deutlich sparen,“ sagt Radio Bremen Intendantin Yvette Gerner. „Das Programm für unser Publikum hat Priorität. Gerade im Wahljahr und in der Pandemie bieten wir die notwendigen Informationen und Plattformen zum Dialog über die zentralen gesellschaftlichen Themen in allen Altersgruppen. Das ist nur möglich, indem wir auf wichtige andere Vorhaben verzichten. So streichen wir 2021 einige Investitionsprojekte, gehen bei einem Reparaturprojekt ins Risiko, indem wir die Instandhaltung verschieben, und sparen auch sonst bei vielen Budgets.“