Auszeichnungen

58. Grimme-Preis 2022: „Kinder der Klimakrise“ nominiert

Filmemacherin Irja von Bernstorff hat im Auftrag von Radio Bremen und SWR in Zusammenarbeit mit ARTE vier Mädchen bei ihrem Kampf gegen die globalen Umweltkatastrophen der Zeit begleitet – jetzt ist „Kinder der Klimakrise – 4 Mädchen, 3 Kontinente, 1 Mission“ in der Kategorie Kinder und Jugend / Nominierungen Kinder für eine der begehrtesten Medienauszeichnungen Deutschlands nominiert. Das gab das Grimme-Institut heute (24.2.) bekannt.

Die 11- bis 14-jährigen Mädchen aus Indien, Australien, Indonesien und dem Senegal sind von den Umweltkrisen zum Teil existentiell bedroht. In einer Zeit, in der die Lösungen für Umweltprobleme oft als hochkomplex und kaum umsetzbar dargestellt werden, setzen sich diese Kinder mit entlarvender Klarheit für eine lebenswerte Zukunft ein. Während sich Fatou aus dem Senegal einen eigenen Wassertank für ihr Dorf wünscht, protestiert Sabyah aus Australien an den Kohleminen und will deren Ausbau stoppen. Gagan aus Indien setzt organisiert einen Lichtermarsch durch ihre Stadt, während sich Nina aus Indonesien direkt an die politischen Entscheidungsträger in den Industrienationen wendet. Der Widerstand ist vielfältig und braucht einen langen Atem. Aber den haben diese Kinder, weil ihre Zukunft auf dem Spiel steht. Ihr Elan und ihre Tatkraft inspirieren, egal welches Alter.

Ausgestrahlt wurde „Kinder der Klimakrise“ am 17. April 2021 auf ARTE und am 30. November 2021 in Das Erste. Die Produktion ist abrufbar in der ARTE Mediathek und in der ARD Mediathek.

Die Preisträgerinnen und Preisträger des 58. Grimme-Preises werden am 31. Mai 2022 bekanntgegeben. Weitere Informationen auch unter http://www.grimme-preis.de/

Eine Produktion von Irja von Bernstorff im Auftrag von Radio Bremen (Redaktion Michaela Herold) und SWR (Redaktion Claudia Schwab) in Zusammenarbeit mit ARTE

Collage zeigt vier Mädchen-Porträts
Vier Mädchen kämpfen gegen die globalen Umweltkatastrophen unserer Zeit: Nina aus Indonesien, Sabyah aus Australien (unten vlnr.), Gagan aus Indien, Fatou aus dem Senegal (oben vlnr.). Bild: Radio Bremen | Irja von Bernstorff, Sonam Rinzin

 

Kinder der Klimakrise – 4 Mädchen, 3 Kontinente, 1 Mission

Im Senegal, am Rande der Sahara, verbringt die 14-jährige Fatou Stunden mit Wasserholen. Sie hat deshalb keine Zeit, für die Schule zu lernen. Mangelnder Zugang zu sauberem Wasser wirkt sich auf jeden Lebensbereich der über zwei Milliarden betroffenen Menschen aus.

In Punjab, der einstigen Kornkammer Indiens, sieht sich die 12-jährige Gagan mit den fatalen Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft konfrontiert. Das Abbrennen der Erntereste auf den Feldern führt zu einer enormen Luftverschmutzung. Dazu kommt noch die Verpestung von Luft und Boden durch den massiven Einsatz chemischer Düngemittel. Das führt bei vielen Menschen zu schweren Erkrankungen. Vor zwei Jahren hatte Gagan selbst eine komplizierte Lungenoperation.

In Australien wird die 11-jährige Sabyah Zeugin des abrupten Zusammenbruchs eines ganzen Ökosystems. Das größte Korallenriff der Erde, das Great Barrier Reef, hat bereits mehr als die Hälfte seiner Korallen vielleicht für immer verloren. Sabyah sieht den direkten Zusammenhang zur Kohleindustrie, Australien ist der zweitgrößte Exporteur des klimaschädlichsten Brennstoffs.

In Indonesien ist die 12-jährige Nina umgeben von Bergen voller Plastikmüll. Viel davon kommt aus den USA, Kanada, Australien und Europa. Südostasien ist zur Müllhalde der westlichen Industrieländer geworden.

Fotos können bei ARD Foto und unter presseinfo@radiobremen.de abgerufen werden.