Kino

Doku: "Generation Beat-Club"

Radio Bremen zeigt beim Filmsonntag die Doku über die legendäre Sendung, die eine ganze Generation prägte. Seien Sie kostenlos dabei bei Film und Diskussionsrunde. Achtung: Leider sind alle Plätze schon vergeben!

Uschi Nerke mit Beat-Club-Logo
Am Anfang war "Beat-Club"-Moderatorin Uschi Nerke noch ein bisschen unsicher vor der Kamera, aber das gab sich mit der Zeit. Bild: Radio Bremen | Jutta Vialon

Es gab eine Fernsehsendung im Ersten, die die Bundesrepublik veränderte: Der "Beat-Club“ öffnete den Weg zu einer selbstbewussten Jugendkultur und hat eine ganze Generation nachhaltig beeinflusst.

1965 ging der "Beat-Club" von Radio Bremen im Ersten auf Sendung – die Dokumentation "Generation Beat-Club" von Radio Bremen und dem WDR zeichnet den musikalischen Quantensprung dieser Jahre nach, mit herausragenden Liveauftritten von Rythm’n’Blues-Bands wie The Who oder The Cream, über Virtuosen wie Jimi Hendrix und Carlos Santana, den ersten Hardrock-Bands wie Deep Purple oder Led Zeppelin, bis zu den Trance-Pionieren von Kraftwerk.

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Sie sehen die Dokumentation "Generation Beat-Club" kostenlos am 16. Juli ab 11 Uhr im Atlantis Filmtheater in der Bremer Böttcherstraße. Das Eintrittsgeld für den Filmsonntag übernimmt Radio Bremen. Anschließend können Sie mit dem Moderator Lutz Hanker von Bremen Eins diskutieren und Ihre Fragen stellen.

Das Phänomen "Beat-Club"

Mitte der Sechziger Jahre steckte das Fernsehen noch in den Kinderschuhen. Als der spätere Tagesschau-Sprecher Wilhelm Wieben im September 1965 die neue, provokante Sendung aus Bremen ankündigte, bat er im gleichen Atemzug "um Verständnis" bei den Eltern. Aber die waren alles andere als einverstanden, weder mit dem "Gekreische" und den "langen Zottelhaaren" der Musiker, noch mit den knappen Miniröcken von Moderatorin Uschi Nerke.

Die Nation war über den Kulturverfall empört – genauer gesagt, die Nation ab 30 Jahren aufwärts. Denn mehr als die Hälfte aller Jugendlichen und Twens sahen ab September 1965 'ihren' "Beat-Club". Er lieferte die Riffs und den Rhythmus für eine Generation auf der Suche nach sich selbst. Regisseur Mike Leckebusch entwickelte mit den ersten elektronischen Key-Effekten und visuellen Rückkoppelungen eine Bildwelt, die den "Beat-Club“ zum Wegbereiter einer neuen, eigenen Fernseh-Ästhetik werden ließ.

Die "Generation Beat-Club" entsteht

Genauso rasant und überraschend entwickelten sich die Biographien unzähliger "Beat-Club"-Fans. Etwa Wolfgang Niedecken aus Köln, der in einem streng katholischen Internat den spärlichen Ausgang nutzte, um im "Beat-Club" Anregungen für die erste Schülerband zu finden. Er veröffentlichte wenige Jahre später mit BAP seine erste Platte und zählt bis heute zu den erfolgreichsten deutschen Musikern.

Oder Evelyn Frisinger aus Bremen: Sie brachte aus London die ersten Miniröcke mit, versorgte damit zunächst die Go-Go-Girls des "Beat-Clubs" und schließlich das gesamte Umland.

Dokumente einer spannenden Zeit

Auf Privatfotos und in 8mm-Filmen entdeckt die Radio Bremen-/WDR- Dokumentation milchbärtige Rocker auf Kreidler-Mopeds und selbstbewusste Mädels im damals immer noch skandalösen Minirock, die Leipziger Beatdemo von 1965, Tramp-Touren ins Swinging London. Zusammen mit den interessantesten Ausschnitten des "Beat-Clubs" entsteht ein ebenso vergnügliches wie erhellendes Zeitdokument.

Eine Lichtblick-Produktion im Auftrag von Radio Bremen und WDR für Das Erste (Redaktion: Susanne Brahms, Radio Bremen, und Beate Schlanstein, WDR).

Ausgestrahlt wurde "Generation Beat-Club" am 21. September 2015 im Ersten.

Der Radio Bremen Filmsonntag

Radio Bremen lädt die Bremerinnen und Bremer zu einer Matinee an einem Sonntag im Monat ins Atlantis Filmtheater. Dabei gibt es nicht nur die Gelegenheit, außergewöhnliche Filme in einer besonderen Atmosphäre zu sehen, sondern auch mit den Macherinnen und Machern ins Gespräch zu kommen. Gezeigt werden aktuelle und zeitlose Dokumentationen, Reportagen und fiktionale Produktionen aus dem Funkhaus an der Weser.

Der Radio-Bremen-Filmsonntag hat das Ziel, Publikum und Radio Bremen noch mehr ins Gespräch zu bringen", erklärt Christina Del Din, Leiterin Kommunikation bei Radio Bremen: "Viele Menschen wenden sich mit Fragen und Anregungen zu unseren Programmen an uns. Jetzt gibt es eine weitere Gelegenheit für den direkten Austausch – und das nach einer spannenden Radio-Bremen-Matinee.

Christina Del Din
Christina Del Din, Leiterin Kommunikation bei Radio Bremen