Auszeichnungen

Feature über "Legale Ausbeutung" erhält DRK-Medienpreis 2022

Das von Radio Bremen produzierte ARD-Radiofeature "Legale Ausbeutung" von Charly Kowalczyk wird mit dem DRK-Medienpreis 2022 in der Kategorie Hörfunk ausgezeichnet. In dem Feature geht es um die Situation von in Deutschland lebenden unsichtbaren Arbeitssklaven aus Osteuropa.

Überreichung DRK-Medienpreis an Charly Kowalczyk
Nicola Oppermann (Sparkasse Bremen) und René Benkenstein (Vorsitzender DRK-Kreisverband Bremen) überreichten den DRK Medienpreis an den Feature-Autor Charly Kowalczyk (Mitte). Bild: DRK

Hundertausende Menschen aus Bulgarien, Rumänien und Polen sind nach Deutschland gekommen, um der Armut ihrer Heimatländer zu entfliehen. Das deutsche Arbeitsrecht erlaubt Unternehmen und skrupellosen Netzwerken, sie dennoch auszubeuten.

Preis wird am 8. Juni in Bremen vergeben

Aus insgesamt 256 qualitativ hochwertigen Einsendungen wählte eine unabhängige Jury laut DRK Beiträge aus, die sich mit den Grundsätzen des Roten Kreuzes beschäftigten. Die Preise sind insgesamt mit 12.000 Euro dotiert und werden am 8. Juni im Beisein von DRK-Vizepräsident Volkmar Schön in Bremen vergeben. Die Veranstaltung wird moderiert von buten-un-binnen-Moderatorin Kirsten Rademacher.

Kirsten Rademacher moderiert den DRK-Medienpreis (Archivbild)
buten-un-binnen-Moderatorin Kirsten Rademacher moderiert die Preisverleihung. Bild: DRK Bremen | Fabian Georgi

Die achtköpfige Jury aus Journalisten aller Sparten war sich einig:

Die ausgezeichneten Arbeiten überzeugen durch ihre hohe gesellschaftliche Relevanz, ihre Eindringlichkeit der Perspektiven und Qualität der Darstellung. Die Wirkung der Beiträge auf das gesellschaftliche Bewusstsein machen sie zu verdienten Gewinnern des DRK-Medienpreises 2022.

Jury Mitglied Dr. Klaus Sondergeld.

"Legale Ausbeutung"

Jeder EU-Bürger darf in allen Ländern der Europäischen Union arbeiten, ohne eine Arbeitserlaubnis beantragen zu müssen. Die Arbeitsimmigranten sollen genauso behandelt werden wie die Staatsangehörigen des Aufnahmelandes. Doch die Realität auf dem deutschen Arbeitsmarkt sieht oft anders aus, vor allem für Menschen aus osteuropäischen EU-Mitgliedsstaaten.

Bezahlte Vermittlerinnen und Vermittler im Heimatland versprechen ihnen gut bezahlte Jobs in Deutschland. Ohne Sprachkenntnisse machen sie sich auf den Weg. Ihre Rechte kennen sie nicht. Mit Werk- und Leihverträgen ausgestattet, werden sie in Sammelunterkünften untergebracht und müssen dafür überzogene Mieten zahlen. Sie schuften für geringe Löhne in Schlachtbetrieben, in Pflegediensten oder auf dem Bau. Aus dem Traum wird ein Alptraum. Dennoch wollen die meisten in Deutschland bleiben.