Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke

"Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" erneut ausgezeichnet

Regisseur Andreas Dresen bekommt für die Kino-Koproduktion "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush", an der auch Radio Bremen beteiligt ist, den "nationalen Friedenspreis des Deutschen Films – Die Brücke 2022". Mit dem Preis gewürdigt werden Filmkünstlerinnen und -künstler, die sich mit ihren Werken für Toleranz, Humanität und Aufklärung einsetzen.

Filmszene Rabiye Kurnaz mit Anwalt Docke
Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke (Alexander Scheer) und die türkische Hausfrau Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan) auf den Weg ins Supreme Court in Washington DC. Bild: Pandora Film | Andreas Höfer

Die mit 7500 Euro dotierte Auszeichnung vergibt der Bernhard Wicki Gedächtnisfonds e.V. gemeinsam mit dem Freistaat Bayern und dem Dachverband der Deutschen Filmwirtschaft (SPIO) in Partnerschaft mit dem Bayerischen Rundfunk im Rahmen des Filmfestes München.

Das BR Fernsehen zeigt eine Zusammenfassung der feierlichen Gala, bei der am 21. Juni der "Friedenspreis des Deutschen Films - Die Brücke" verliehen wird, am Mittwoch, 29. Juni, um 22.45 Uhr. Danach ist die Zusammenfassung in der ARD Mediathek zu sehen.

Der Film hatte bereits auf der Berlinale zwei Silberne Bären bekommen, wurde in zehn Kategorien für den Deutschen Filmpreis nominiert und gewann ihn dort drei mal:

Bester Spielfilm: Claudia Steffen, Christoph Friedel
Beste weibliche Hauptrolle: Meltem Kaptan
Beste männliche Nebenrolle: Alexander Scheer

Eine der Redakteurinnen des Films ist Annette Strelow von Radio Bremen.

Die Preisträger wurden von den knapp 2200 Mitgliedern der Deutschen Filmakademie gewählt. Der Deutsche Filmpreis ist mit Preisgeldern der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Claudia Roth, in einer Gesamthöhe von knapp drei Millionen Euro dotiert und wird von ihr verliehen. Das Erste übertrug die Filmpreis-Show am 24. Juni um 22:55 Uhr.

"Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush"

Der Kampf um die Freilassung ihres Sohnes Murat aus dem Gefangenenlager Guantanamo katapultiert die türkische Hausfrau Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan) aus ihrem Reihenhaus in Bremen-Hemelingen direkt in die Weltpolitik und schließlich vor den Supreme Court in Washington DC. An ihrer Seite steht dabei der Menschenrechtsanwalt Bernhard Docke (Alexander Scheer), mit dem sie gemeinsam gegen vermeintlich übermächtige Gegner streitet.

Die Koproduktion von NDR, rbb, BR, Radio Bremen und ARTE sowie ARTE France Cinéma basiert auf der abenteuerlichen Geschichte der Bremer Familie Kurnaz, die zum Opfer deutscher und US-amerikanischer Politik nach dem Anschlag auf das Word Trade Center 2001 wurde. Regisseur Andreas Dresen und Drehbuchautorin Laila Stieler erzählen in "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" nach einer wahren Geschichte den Kampf einer Mutter um ihren von der US-Army gefolterten und nach Guantanamo verschleppten Sohn – Politthriller, Komödie, Anwalts- und Familiendrama in einem.

Murat Kurnaz wird dargestellt von Abdullah Emre Öztürk. Kameramann ist Andreas Höfer. In weiteren Rollen sind u. a. Charly Hübner, Nazim Kirik, Sevda Polat, Abdullah Emre Oztürk, Jeanette Spassova, Abak Safaei-Rad und Alexander Hörbe zu sehen.

Der Film ist eine deutsch-französische Koproduktion der Kölner Pandora Film Produktion (Claudia Steffen, Christoph Friedel) mit Iskremas (Andreas Leusink, Andreas Dresen), der französischen Cinema Defacto (Tom Dercourt) und der ARD. Die Redaktion beim federführenden NDR hat Christian Granderath, dazu kommen Cooky Ziesche (rbb), Carlos Gerstenhauer (BR), Annette Strelow (Radio Bremen), Andreas Schreitmüller (ARTE) sowie Olivier Père und Rémy Burah (ARTE France Cinéma).

Das Erste und die ARD Mediathek werden "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" im Anschluss an die Kinoauswertung zeigen.