Diese Szenen aus "Total Normal" sind auch heute noch witzig

Radio Bremen feiert heute das 30. Jubiläum einer seiner berühmtesten Comedy-Sendungen: "Total Normal". Kennen Sie diese Highlights noch?

"Total Normal": So schrieb Hape Kerkeling TV-Geschichte

Bild: Radio Bremen

Genau 30 Jahre ist es her, und doch wirken ihre Sketche fast zeitlos. Am 5. Oktober 1989 wurde die Sendung "Total normal" zum ersten Mal ausgestrahlt. In den Studios von Radio Bremen zeigten der Komiker Hape Kerkeling und der Komponist Achim Hagemann dem Publikum Videos, Parodien und witzige Szenen.

Buten un binnen zeigt heute (19:30 Uhr, Radio Bremen Fernsehen) einen Beitrag in Erinnerung an die Comedy-Serie, die bundesweit Aufmerksamkeit erzielte. Mit nur sieben Folgen erhielt die Sendung in knapp zwei Jahren mehrere Auszeichnungen – darunter die Goldene Kamera, den Adolf-Grimme-Preis mit Silber und den Bayerischen Fernsehpreis. Doch was machte die Sendung so besonders? Hier stellen wir eine Liste mit den besten Highlights vor.

1 Kerkeling als Königin Beatrix der Niederlande

Es ist der Moment, auf den die Fotografen gewartet haben: Die schwarze Mercedes-Limousine rollt durch das Tor von Schloss Bellevue, fährt um die Kurve und in langsamem Tempo in Richtung Treppen. Auf der Rückbank sitzt eine Gestalt, die einen eleganten, blauen Hut à la Jackie Kennedy trägt und gelassen winkt. Die Soldaten stehen parat, die Paparazzi warten auf den ersten Klick. Das erste Bild von Königin Beatrix der Niederlande beim Mittagessen mit dem Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Doch dann geht die Tür des Mercedes auf. Und es tritt nicht Beatrix der Niederlande heraus, sondern Hape Kerkeling als "Trix". Er läuft etwas instabil auf den Absätzen die Treppen hinauf, zur Haupttür, wo das Personal bereits wartet.  "Ich bin die Beatrix. Ich wollte zum Präsidenten, lecker mittagessen", kann er noch ankündigen, bevor die Sicherheitskräfte ihn mit einer gewissen Irritation bitten, das Gelände zu verlassen.  Eine Aktion, die in die Fernsehgeschichte einging.

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2 "Hurz!"

"Der Wolf!". "Das Lamm!". "Hurz! Hurz!". So absurd klingt die Performance des polnischen Opernsängers Pjotr Stianek, alias Hape Kerkeling, begleitet am Klavier vom Landsmann Miroslav Lemm, alias Achim Hagemann. Doch der Sänger blickt mit ernster Miene direkt zum Publikum, als würde er großen Beifall erwarten, beugt den Kopf, während die ungläubigen Zuhörer ein wenig skeptisch klatschen. Das Publikum hat Fragen. Jemand versucht, einen Sinn in der Sinnlosigkeit zu finden. Manch ein anderer zeigt sich klar und offen abgeneigt. "Vielleicht könnten wir die erste Phrase wiederholen", schlägt der Pianist auf Englisch vor. Und das Grauen geht wieder von vorne los. Die Bestürzung der Zuschauer wird größer. Bis allen klar wird: Sie sind "Opfer" von "Total normal" geworden.       

3 Keine Verleihung wie jede andere

Hape Kerkeling versucht, die Bambi-Verleihung 1990 zu kapern. Mit einem Korb voller Bambis teilt er schon auf dem roten Teppich allen potenziellen Gewinnern jede Menge goldene Rehkitze aus. Selbstverständlich aus Pappe. Und es gibt sogar eine Sonderauszeichnung: Journalist Peter Scholl-Latour muss einige Fragen beantworten und gewinnt eine rote Mitropa-Kaffeemaschine. Die Maschine trat in jeder Folge von "Total Normal" auf, da Mitropa als fiktiver Sponsor der Sendung galt.  

4 "Wo bleibt die Mark?"

Mit Steuerabrechnung in der Hand und als Journalist getarnt in die Bundespressekonferenz: Was kann da noch schiefgehen? Kerkeling will im Namen aller deutschen Bürger wissen, wo die Steuergelder hinfließen. Nicht, dass sie irgendwelche Waffenexporte mitfinanzieren. Der damalige Bundesminister für besondere Aufgaben, Hans Klein, hat ihn erkannt, macht aber mit. Dann verkündet Kerkeling vor der gesamten Konferenz, dass laut seiner persönlichen Umfrage wohl kaum einer der Anwesenden verstanden hat, wo die Mark tatsächlich geblieben ist. Doch eine junge Frau sagt am Ende, dass sie offenbar den Bach runtergegangen sei. Na, das sei doch mal eine Auskunft, stellt Kerkeling erleichtert fest.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 5. Oktober 2019, 19:30 Uhr