Bremen Zwei-"Sommergäste" 2022

Bremen-Zwei-Sommergäste: Matthias Matschke, Doris Dörrie, Stephan Orth und Antonia Rados (Montage)
Die Bremen-Zwei-Sommergäste v.l.: Matthias Matschke, Antonia Rados Stephan Orth, Doris Dörrie. Bild: Tom Wagner/Ines Futterknecht/Rikkart/Dieter Mayr

Im August und September kann sich Bremen wieder auf „Sommergäste“ freuen – und damit auf Gespräche mit Witz und Niveau mit besonderen Geschichten, unerwarteten Einblicken und Analysen – live im Theater Bremen und auf Bremen Zwei. Die Bremen Zwei-Moderatoren Tom Grote und Katrin Krämer erkunden immer samstags vom 27. August bis 17. September unbekannte Seiten ihrer vier prominenten Gäste.

Zum Auftakt am 27. August kommt ein Mann zu den „Sommergästen“, der als Gast schon längst ein Profi ist. Stephan Orth stand mit seinen Reisebüchern wochenlang auf den Bestsellerlisten. Der Hamburger ist Couchsurfer und quartiert sich auf seinen Reisen bei ganz normalen Menschen ein. Nicht normal sind Orths Reiseziele: Ob Iran, Saudi-Arabien oder China – den Journalisten zieht es in Länder, in denen das Private und das Politische sich oft radikal voneinander unterscheiden. So kann der Reisende aus Leidenschaft von TV-Abenden mit Rotwein und Wasserpfeife in Saudi-Arabien berichten, von Poolparties im Iran und regimekritischen Gesprächen in China. Für sein neuestes Projekt hat er wegen der Pandemie die Couch gegen das Zelt eingetauscht. 700 Kilometer ist er durch Großbritannien gereist, ohne den Fuß in ein Haus, eine Wohnung oder ein geschlossenes Fahrzeug zu setzen. Ob das britische Wetter seinem Ruf gerecht wurde, und ob das Stichwort Brexit sich für eine nette Konversation mit Briten eignet, wird der Hamburger bei den „Sommergästen“ erzählen.

Am 3. September ist die Regisseurin und Autorin Doris Dörrie zu Gast. Die Münchenerin vereint Witz und Tiefsinn, Spiritualität und allzu Menschliches zu einem ganz eigenen Erzählkosmos. Bei den „Sommergästen“ hat sie ihre neue Kino-Komödie im Gepäck, die zur Jahreszeit passt: „Freibad“ erzählt von den Turbulenzen in Deutschlands einzigem Frauenfreibad. Idealer Stoff für eine Komödie à la Dörrie. Mit einer Komödie über Beziehungen und Geschlechterrollen wurde Doris Dörrie 1986 fast über Nacht berühmt: „Männer“ mit Uwe Ochsenknecht und Heiner Lauterbach katapultierte die Regisseurin ins Licht der Öffentlichkeit. Seitdem hat die gebürtige Hannoveranerin rund 25 Filme fürs Kino und Fernsehen inszeniert – und sich als Schriftstellerin einen Namen gemacht. In ihrem Anfang des Jahres erschienenen Erzählband „Die Heldin reist“ verknüpft sie persönliche Erlebnisse auf drei Reisen zu einer Reflexion über das Unterwegssein als Frau und die Frage, ob die klassische Heldenreise aus Literatur und Film auch zur weiblichen Perspektive passt.

Eine Woche später, am 10. September, kommt ein Schauspieler, der scheinbar mühelos Drama und Komik verquickt. Matthias Matschke arbeitete an der Volksbühne in Berlin mit Regisseuren wie Christoph Marthaler und Frank Castorf und brachte im TV ein Millionen-Publikum zum Lachen – mit Auftritten in „Ladykracher“, „Pastewka“ und – bis heute – der „Heute-Show“. Diese Begabung zeigte sich schon früh in der Karriere des in der Nähe des Odenwalds aufgewachsenen Darstellers: Kurz nach der klassischen Ausbildung an der Hochschule der Künste in Berlin trat Matschke auch auf Berliner Comedy-Bühnen auf. Längst hat sich der 53-Jährige als Hauptdarsteller in Fernsehfilmen und -Serien etabliert: Er spielte zum Beispiel die Titelrolle in „Der Fall Barschel“ und ermittelte an der Seite von Claudia Michelsen im „Polizeiruf 110“. Ganz bewusst will sich Matschke aber nicht an eine Rolle binden, denn er sei „ein stetig nach neuen Herausforderungen suchender Mensch“. Seine neueste Herausforderung ist sein Romandebüt „Falschgeld“, das im September erscheint.

Zum Abschluss der Staffel am 17. September kommt eine Journalistin, die jahrzehntelang unermüdlich in Krisen- und Kriegsregionen unterwegs war: Antonia Rados berichtete aus Iran und Somalia, aus Bosnien und dem Kosovo, aus dem Irak und Ägypten. Ihre Interviews mit Machthabern wie Arafat und Gaddafi sorgten für Aufsehen, mit ihrer Berichterstattung im Irak-Krieg setzte die Journalistin Maßstäbe. Eine besondere Verbindung hat die langjährige Chefreporterin Ausland der RTL-Mediengruppe mit Afghanistan. Schon Anfang der 80er Jahre besuchte sie als junge Reporterin das Land – und dokumentierte in vielen Reportagen die wechselhafte und blutige Geschichte bis zum Abzug der westlichen Truppen im vergangenen Jahr. In ihrem neuen Buch „Afghanistan von Innen. Wie der Frieden verspielt wurde“ zieht sie eine bittere Bilanz. Vor kurzem hat die Österreicherin bekannt gegeben, bei RTL als Chefreporterin aufzuhören. Eine gute Gelegenheit also, bei den „Sommergästen“ auf eine legendäre Reporterinnen-Laufbahn zurückzublicken – und über Pläne für die Zukunft zu sprechen.

 

Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltungen finden im Café Noon (Foyer Kleines Haus) des Theater Bremen statt. Am Veranstaltungsort gelten die dann aktuellen Corona-Regeln.

Bremen Zwei:
UKW Bremen 88,3 und Bremerhaven 95,4 MHz,
im Digitalradio, via Satellit, im Kabel, als Podcast und Live-Stream auf www.radiobremen.de/bremenzwei

Fotos der Gäste und Moderatoren können bei der Radio Bremen, Kommunikation / Presse abgerufen werden unter presseinfo@radiobremen.de