Wahl-Umfrage sieht Kopf-an-Kopf-Rennen von SPD und CDU

Wenn am Sonntag Bürgerschaftswahl wäre, läge die Bremer SPD mit 31 Prozent (2019: 24,9) als stärkste Partei im Bundesland wieder vor der CDU mit 28 Prozent (2019: 26,7). SPD-Spitzenkandidat Andreas Bovenschulte würde jeder Zweite (52 Prozent) direkt zum Bürgermeister wählen, den CDU-Herausforderer Frank Imhoff hingegen nur etwa jeder Sechste (17 Prozent).

Das ergab eine repräsentative Umfrage, die infratest dimap im Auftrag von Radio Bremen und Nordsee-Zeitung durchgeführt hat.

Während die mitregierenden Grünen laut Sonntagsfrage ähnlich abschneiden würden wie vor vier Jahren (jetzt 17 Prozent gegenüber damals 17,4 Prozent), würden die Linken als Koalitionspartner von 11,3 Prozent auf 7 Prozent abrutschen. Ein Fortbestand der jetzigen Koalition wäre rechnerisch damit weiterhin ebenso denkbar wie ein rot-grün-geführter Senat.

Die FDP würde ihr altes Ergebnis in etwa halten (6 Prozent). Als Gewinner gingen dagegen laut Sonntagsfrage die Bürger in Wut (BiW) aus der Wahl hervor und kämen auf 6 Prozent (2019: 2,4). Sie profitieren davon, dass die AfD nicht zur Bürgerschaftswahl zugelassen wurde: In der Sonntagsfrage vom März 2023, die vor der Entscheidung des Landeswahlausschusses zum Ausschluss der AfD stattfand, lag die BiW noch unter drei Prozent gegenüber der AfD mit 7 Prozent.

Tatsächlich Rückschlüsse auf den Wahlausgang lassen diese Ergebnisse allerdings nur bedingt zu: Viele Wähler legen sich erst kurzfristig vor einer Wahl fest.

Wichtigsten Probleme: Schule, Verkehr, innere und soziale Sicherheit, Zuwanderung

Radio Bremen und die Nordsee-Zeitung haben auch abfragen lassen, welche Themen die Menschen im Bundesland politisch vorrangig behandelt sehen wollen. Fast jeder Zweite (45 Prozent) im Bundesland benennt die Schul- und Bildungspolitik als größte Herausforderung für die Landespolitik, gefolgt von Mobilitäts- und Verkehrsthemen (28 Prozent), Innerer Sicherheit (15 Prozent), sozialen Problemen (13 Prozent) sowie Zuwanderungsthemen (12 Prozent). Jeder Zehnte sieht auf Landesebene Handlungsbedarf bei den Themen Klima- und Umweltschutz (10 Prozent). In Bremerhaven wird abweichend vom Landesergebnis als zweitwichtigstes Problem die Situation am Arbeitsmarkt genannt, das in der Stadt Bremen weit hinten rangiert.

Frank Schulte präsentiert die Wahl-Umfrage Ergebnisse im buten un binnen Studio.
Bild: Radio Bremen

Radio Bremen ( buten un binnen, Bremen Eins, Bremen Vier, Bremen Zwei, Bremen NEXT) und Nordsee-Zeitung berichten ab heute (20.4.) ausführlich über die Umfrageergebnisse und Reaktionen drei Wochen vor der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft am 14. Mai.

Für diese repräsentative Umfrage zur Bürgerschaftswahl in Bremen am 14. Mai 2023 hat das renommierte Meinungsforschungsinstitut infratest dimap im Zeitraum 13. bis 17. April 2023 in 1.155 zufallsbasierten Telefon- und Online-Interviews mit Wahlberechtigten im Bundesland Bremen Fragen zur politischen Lage in Bremen gestellt und ausgewertet.