3nach9 am 2. Februar
Gesellschaftskritik ist sein Metier. Kein Wunder, Florian Schroeder ist von ganzem Herzen Kabarettist. Aktuell hat der Radio- und Fernsehmoderator das Böse unter die Lupe genommen. Obwohl man heute, wie er sagt, so wenig Kriminalität wie noch nie in den vergangenen fünfzig Jahren erlebt. Dennoch tut sich gerade viel: Viel Nicht-Gutes – nicht nur in Deutschland. Florian Schroeder versucht, die Welt zu verstehen und zu erklären. Der zahlreich ausgezeichnete und gelernte Satiriker und Parodist beobachtet und beschreibt Rechtsextreme, die Letzte Generation sowie die Künstliche Intelligenz. Bei 3nach9 spricht der Berliner über das, was ihn aktuell berührt, was ihm Angst macht. Und er verrät, wie er aufgewachsen und zu dem geworden ist, der er heute ist.
Außerdem begrüßen Judith Rakers und Giovanni di Lorenzo bei 3nach9 am Freitag, 2. Februar 2024, ab 22 Uhr im NDR/Radio Bremen Fernsehen folgende Gäste:
Michaela May
Sie ist eine der erfolgreichsten deutschen Schauspielerinnen: Michaela May. Ihre Karriere begann bereits als junges Mädchen. Während der Grundschulzeit wird sie in der Ballettschule entdeckt. Sie spielt in „Heidi“ und „Onkel Toms Hütte“ mit, später nimmt sie acht Jahre lang die Rolle der Kommissarin im „Polizeiruf 110“ an der Seite von Edgar Selge ein. Viele Menschen sehen in ihr die lachende, vor Lebensfreude sprühende Münchnerin. Doch das Leben der heute 71-Jährigen verlief nicht immer nur in geraden Bahnen: Zu ihrem 70. Geburtstag lüftet sie erstmals ein lang gehütetes Familiengeheimnis. Ihre drei Geschwister nahmen sich in jungen Jahren das Leben. Wieso sie trotzdem nie ihr Strahlen verloren hat und warum man ihr die Figur des Max Mustermann zu verdanken hat, berichtet Michaela May bei 3nach9.
Ildikó von Kürthy
Seit einem Vierteljahrhundert erzählt Ildikó von Kürthy Geschichten und veröffentlicht diese zwischen zwei Buchdeckeln. Der Durchbruch gelang der gebürtigen Rheinländerin mit ihrem ersten Roman „Mondscheintarif“. Er landete sofort auf der Bestsellerliste. Ein Happy End im Roman – und auch im Leben der Journalistin, die in Hamburg beheimatet ist. Seitdem schreibt sie erfolgreich Kolumnen, Romane und Sachbücher. Für ihre Recherche betritt Ildikó von Kürthy manchmal interessante Wege, verändert Gesicht und Haupthaar, schweigt im Kloster und versucht sich am herabschauenden Hund in der Morgensonne. Das ist eine Yoga-Pose, Hündin Hilde kam so in ihr Leben. Seit gut drei Jahren tauscht sie sich in ihrem Podcast mit klugen Frauen über das Leben aus. 3nach9 ist gespannt auf das Gespräch mit einer Autorin, die nichts vom Streben nach Glück hält, da „das Leben auch in Ordnung ist, wenn es schlecht läuft“.
Henry Maske
Im Alter von sechs Jahren absolviert er sein erstes Boxtraining, viele Jahre später schreibt er als Olympiasieger und Weltmeister im Halbschwergewicht Sportgeschichte: Henry Maske. Der gebürtige Brandenburger wird Idol einer ganzen Generation und macht das Profiboxen salonfähig. Es gibt wohl kaum jemanden, der damals nicht gebannt vor dem Fernsehgerät saß, wenn er in den Ring stieg. Und kaum jemanden, der bei den Melodien von „Conquest of Paradise“ und „Time to say goodbye“ nicht an den „Gentleman-Boxer“ denkt. Der wegen seines eleganten Boxstils so genannte verliert während seiner Profikarriere nur einen einzigen Kampf. Die Revanche gegen den Amerikaner Virgill Hill konnte er vor 17 Jahren letztlich doch für sich entscheiden und beendet daraufhin seine aktive Sportkarriere. Welche Rolle Disziplin auch heute in seinem Leben spielt, berichtet Henry Maske, kurz nach seinem 60. Geburtstag, bei 3nach9.
Luisa Deubzer
Sechs Extrem-Klettersportlerinnen haben ein gemeinsames Ziel: zum ersten Mal eine gefährliche Route in Grönland zu bezwingen. In einem Tal nahe der Siedlung Kulusuk steht dort die mehrwöchige Abschlussexpedition des Frauenkaders des Deutschen Alpenvereins an. Luisa Deubzer ist Teil des Teams. Die 29-jährige Berg- und Klettersportlerin bricht gemeinsam mit ihren Kolleginnen zu einer sogenannten Erstbegehung auf: Sie klettern auf Felswänden, die keiner zuvor je bezwungen hat. Hohe Risikofreude, aber auch die Angst vor dem Absturz sind dabei ein ständiger Begleiter. Wie hart Luisa Deubzer für diese Expedition trainieren musste und wie ihr Team mit wiederkehrenden Rückschlägen umgegangen ist, wird sie bei ihrem Besuch bei 3nach9 berichten.
Dagmar Hirche
Ob Busticket, Parkausweis, Stromrechnung, Bankgeschäfte oder Buchungen von Arzt- oder Behördenterminen: Vieles geht nur noch online. Doch noch immer sind in Deutschland 3,4 Millionen Menschen offline. Am größten ist der Anteil der „Offliner“ in der Altersgruppe der 65- bis 74-Jährigen: 17 Prozent von ihnen waren noch nie im Internet. Seit zehn Jahren ermutigt die Hamburgerin Dagmar Hirche Menschen 65 plus, digitale Schritte zu gehen. Für ihr Engagement ist sie im Dezember im Schloss Bellevue persönlich von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet worden. Ihr Verein „Wege aus der Einsamkeit“, den sie vor 17 Jahren gründete, kümmert sich auch darum, Lebensumstände älterer Menschen in der Gesellschaft zu verbessern und das Bild vom Alter positiver zu gestalten.
Erstsendung auf NDR/Radio Bremen-Fernsehen und hr-Fernsehen