Radio Bremen berichtet - Bremen klimaneutral bis 2038

 Bremen klimaneutral bis 2038 – Sachverständiger Graichen: „Jeder und jede muss auch selbst anpacken“

Als erstes Bundesland hat Bremen von einer Enquete-Kommission ein Klimaschutzprogramm erarbeiten lassen. Als Sachverständiger hat daran auch Patrick Graichen, Staatssekretär im neu geschaffenen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mitgearbeitet. Gegenüber buten un binnen, der regionalen Info-Marke von Radio Bremen, sagte Graichen: „Jeder und jede muss auch selbst anpacken. Eine Solaranlage aufs Dach, eine Wärmepumpe im Keller und das nächste Auto ist ein E-Auto. Damit schafft man auch in Bremen den Weg zur Klimaneutralität.“

Die Mitglieder der Enquete-Kommission sprechen von sehr ambitionierten Zielen, die nötig seien, um das Pariser Klimaabkommen zu erfüllen. So fordert die Enquete-Kommission, dass Bremen bis 2030 seine CO2-Emissionen um 60 Prozent gegenüber 1990 reduziert. 2038 soll Bremen klimaneutral sein. Zu den Zielen gehört etwa ein Anteil von 50 Prozent E-Autos in 2030. Außerdem soll die Anzahl der Autos insgesamt drastisch reduziert werden: Von momentan etwa 400 Autos pro 1000 Einwohner auf etwa 150 in 2038. Neben einem umfassenden Ausbau der Stromnetze fordert die Kommission auch den Umstieg aus der Wärmeversorgung mit Gas hin zu Wärmepumpen und Fernwärme. Das Bremer Stahlwerk als größter Emittent von CO2 hat bereits angekündigt bis Mitte der 2030er Jahre seinen CO2-Ausstoß um 90 Prozent zu reduzieren. Um die Vorschläge der Kommission zu finanzieren, haben die Mitglieder für Bremen einen einmaligen Investitionsbedarf von bis zu sieben Milliarden Euro errechnet, dazu bis zu 380 Millionen Euro Betriebskosten.

„Wenn Bremen das nicht tut, werden zukünftige Generationen das doppelt bezahlen“, sagte Bernhard Stoevesandt vom Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme zu buten un binnen. Einige Vorschläge sind auch unter den Mitgliedern umstritten, daher enthält der Bericht zahlreiche Sondervoten zu einzelnen Klima-Themen.

Weitere Statements der Sachverständigen, die in der Enquete-Kommission mitgearbeitet haben, sowie kurze Videos auf die Frage, was Bremen jetzt tun muss, um seine Klimaziele zu erreichen, gibt es unter www.butenunbinnen.de